24. Juni 2025
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Eröffnung der A9-Südumfahrung von Visp – Meilenstein für die Verkehrsinfrastruktur im Wallis

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Mit der heutigen feierlichen Eröffnung wird die A9-Südumfahrung von Visp offiziell und vollständig dem Verkehr übergeben. Für unser Ingenieurbüro ist dies ein bedeutender Moment – wir durften über die letzten zwei Jahrzehnte die Projektierung und Begleitung der Tunnelbauwerke im Rahmen dieses Grossprojekts massgebend prägen und mitgestalten.

Die Eröffnungsfeier wird durch die Teilnahme von Bundesrat Albert Rösti gewürdigt – ein Zeichen für die nationale Bedeutung dieser neuen Verkehrsachse.

Im Verlauf der Projektumsetzung konnten zahlreiche technische Meilensteine realisiert werden und es bleiben schöne Erinnerungen. Einige Highlights möchten wir hier hervorheben:

  • Tunnel Eyholz – Abschnitt Grosshüs: Beim Lockergesteinsvortrieb Grosshüs wurden auf einer Länge von je 500 Metern die beiden Tunnelröhren im Bergsturzmaterial von Eyholz im Vollausbruch erstellt – im Schutz von Rohrschirmen und langen Ortsbrustankern.
  • Verzweigungskavernen Staldbach: Auf der Ostseite, im Staldbach, entstanden zwei unterirdische Verzweigungskavernen mit Ausbruchspannweiten bis 30 Meter. Die ungünstige Lage in einer Graphitstörzone erforderte besondere Sicherungsmassnahmen und ein schrittweiser Ausbruchvorgang.
  • Hangunterquerung Staldbach: Unterhalb des steilen Hangs wurde eine Lockergesteinsübertiefung mittels einer umfassenden Jet-Grouting Sicherung und steilstehender gemischter Ortsbrust durchörtert – eine technisch selten komplexe Aufgabe.
  • Tunnel Visp – Nordröhre und Überwurftunnel: Auch hier lagen die eine oder andere Überraschung verborgen. Die Verzweigungskaverne der Nordröhre mit dem Überwurftunnel kommt in der Fortsetzung der grossen Rhone-Simplonstörzone zu liegen. Zur Beherrschung des Gebirgsdruckes wurde ein Bauverfahren mit vorgängigem Seitenstollen gewählt.
  • Anbindung Vispertaltunnel: Der erst vor 30 Jahren eröffnete Vispertaltunnel wurde in das neue System eingebunden. Dabei kam es zu Überraschungen und spektakulären Verschneidungen von grossen Querverbindungen mit der Tunnelröhre.
  • Anschluss Visp West: Die Bauausführung der Tragwerke und Baugruben – teilweise im Wasser – stellte hohe Anforderungen an Bauabläufe und Hilfsmassnahmen. Die Kunstbauten wurden sorgfältig in das Gesamtsystem eingebettet.

Die A9-Südumfahrung umfasst die Tunnel Eyholz und Visp mit einer Gesamtlänge von rund 8 Kilometern. Beide Tunnel verfügen über zwei Röhren mit je zwei Fahrspuren. Die unterirdischen Halbanschlüsse ins Vispertal beinhalten fünf Verzweigungsbauwerke, die das komplexe Gesamtsystem komplettieren. Der Tunnel Eyholz steht bereits seit 2018 in Betrieb, während die Teilinbetriebnahme für die Nordröhre des Tunnels Visp im Jahr 2022 folgte.

Weitere Informationen zum Gesamtprojekt A9 gibt es hier: Die Autobahn im Wallis - A9