Im Rahmen des Erhaltungsprojektes (EP) Reiden-Sursee wurde das Entwässerungskonzept der Nationalstrasse N02 untersucht. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass die vorhandenen Ölrückhaltebecken (ÖRB) nicht mehr den heutigen Anforderungen genügen. Die fünf ÖRB im betrachteten Perimeter sind durch geeignete Strassenabwasserbehandlungsanlagen(SABA) zu ersetzen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wird das Abwasser als «hoch belastet» eingestuft. Zudem sind infolge der bestehenden hydraulischen Einleitverhältnisse eine Retention und Behandlung des Abwassers vor der Einleitung in den Vorfluter notwendig. Bei detaillierten Variantenstudien fiel die Wahl auf zwei SABAs des Typs schilfbepflanzter Sandfilter.
Das Einzugsgebiet der neuen SABA Moos umfasst 7.03 ha. Es wird zusammengefasst aus den beiden Teileinzugsgebieten Moos und Bruggmatt. Das Ölrückhaltebecken Bruggmatt wird dabei durch kleinere Umbauarbeiten in das Gesamtsystem eingebunden und das Ölrückhaltebecken Moos komplett durch neue Anlagenteile ersetzt. Die Anlage beinhaltet die Vorbehandlung mit einem Absetzbecken und eine Hauptbehandlung mittels zwei voneinander unabhängig betreibbaren Retentionsfilterbecken mit Sandfilter. Aufgrund der hohen Grundwasserspiegel müssen alle Anlageteile gegen Auftrieb bemessen werden. Die SABA befindet sich neben dem Uffikoner Moos. Es wird daher während der Ausführung darauf geachtet, dass der Grundwasserhaushalt, der evtl. das Moos speist, nicht zu sehr beansprucht wird. Durch geschlossene Baugruben und eine Wasserhaltung im Wellpointverfahren wird sehr lokal das Wasser abgesenkt, ohne den Wasserspiegel ausserhalb zu tangieren. Die natürlichen Flächen ziehen ebenfalls Amphibien an, weshalb um die ganze Anlage ein umfangreicher Amphibienschutz erstellt wird. Dies verhindert, dass die Tiere in den Leitungssystemen gefangen werden.
Das Einzugsgebiet der neuen SABA Hammermatten umfasst eine zu entwässernde Fläche von 10.6 ha. Es werden dabei drei verschiedene Teileinzugsgebiete zusammengefasst. Die bestehenden Ölrückhaltebecken können durch Ergänzung eines Pumpwerkes im System eingebunden werden. Für die Zuleitung zweier Teileinzugsgebiete wird die Bahnlinie der Sursee-Triengen-Bahn und die Autobahn N02 mit einem 73 m langen Pressbohrvortrieb DN700 mm unterstossen.
Die drei Einzugsgebiete der SABA sollen separate Betriebszustände erlauben. Eine umfangreiche Steuerung ermöglicht dadurch die Abwicklung eines Störfalls in jedem einzelnen Teileinzugsgebiet. Die beiden anderen Teileinzugsgebiete können dabei weiterhin regulär betrieben werden und das anfallende Strassenabwasser behandeln.