Basierend auf den Bauwerksakten und den Hauptinspektionsberichten werden auf Basis der SIA 269 Bauwerksuntersuchungen zur Vervollständigung der Grundlagen erarbeitet und durchgeführt. Die Arbeiten umfassen Sondagen im Schotterbett, Ermittlung der Gewölbestärke sowie des Zustandes der Bewehrung. Zusätzlich werden Laboruntersuchungen angeordnet. Vor Ort findet eine visuelle Beurteilung des Bauwerkszustandes durch die projektierenden Ingenieure statt. Mit den Erkenntnissen aus der Zustandserfassung und der Bauwerksuntersuchungen wird unter Einbezug der Gefährdungsbilder der Bauwerkszustand ermittelt und Massnahmen zur Instandsetzung resp. Sanierung erarbeitet.
Mit der Studie soll aufgezeigt werden wie die Verfügbarkeit der drei Doppelspurtunnels auf der Gotthard Nordrampe für die nächsten Jahrzehnte aufrecht gehalten werden kann. Dabei ist der späteste mögliche Zeitpunkt für die Instandsetzung zu klären und darauf aufbauend Instandsetzungsmassnahmen mit einer Nutzungsdauer von 20 und 50 Jahre zu erarbeiten. Hierbei ist auf die Besonderheiten der drei Tunnels einzugehen. Die Häggrigergalerie dient als Lawinenschutz im Winter und wurde in diesem Zusammenhang in den 80-Jahren um zwei Rahmenbauwerke, welche mittels vorgespannten Fertigelementen und in Ortbeton erstellt wurden, erweitert. Die Galerie überquert zudem den Bach. Der Kehrtunnel Pfaffensprung erlaubt es, die Höhendifferenz zwischen den Bahnhöfen Gurtenellen und Wassen zu überwinden. Er wurde in das Aarmassiv hineingetrieben. Die Tunnelsohle wurde um die Jahrhundertwende für beide Gleise versetzt zueinander ausgebildet. Auf eine Verkleidung konnte über grosse Strecken verzichtet werden. Wo ein Natursteinmauerwerk eingezogen wurde, ist diese relativ schlank. Beim Muhrentunnel handelt es sich um einen kurzen mit Natursteinen verkleideten und nachträglich mit Spritzbeton abgedichteten Tunnel. Nebst der technischen Instandsetzung sind die Bauabläufe und Logistik zu untersuchen und der alpinen Lage Rechnung zu tragen. Die Realisierung ist dahingehend vorzuspuren, dass die Tunnels einzeln oder im Cluster mit Drittprojekten realisiert werden können. Jeweils ein Gleis ist für den Betrieb frei zu halten.